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Hilfe für traumatisierte Hunde 

Was bedeutet „traumatisierter Hund“?

Ein Trauma ist ein schlimmes Ereignis mit zwei wichtigen Eigenschaften:

- Der Hund erlebt starke Emotionen wie Angst oder Verzweiflung.
- Er kann nichts tun. Möglicherweise fühlt er sich gelähmt, oder er wird an Abwehr und      
Flucht gehindert.


Dieses Ereignis kann dem Hund selbst widerfahren. Oder er beobachtet einen Hund oder eine Bezugsperson, denen etwas Schlimmes passiert.

Beispiele für solche Traumata sind: Autounfall, Verlust des Zuhauses, Vergewaltigung durch einen Deckrüden, Eingefangenwerden, langer Transport, bestimmte Zwangsmaßnahmen in der Tierarztpraxis, hartes Training.

Nach einem Trauma brauchen Hunde oft ein paar Tage, um sich zu erholen. Sie sind in dieser Zeit schreckhafter, vielleicht reizbarer. Manche von ihnen sind unruhig, andere auffällig passiv. Dieser Erholungsprozess kann ein paar Tage oder Wochen dauern.

Dauert er länger als 4 Wochen, dann spricht man von einer Störung.  Der Hund ist dauerhaft traumatisiert.

In schweren Fällen entsteht eine posttraumatische Belastungsstörung „PTBS“.

Traumatisierte Hunde haben nicht einfach nur Angst. Ihr Stress-System ist aus dem Gleichgewicht. Sie können nicht mehr normal mit Stressoren umgehen. Und sie entspannen nicht mehr so tief.

Das Gefühl für Sicherheit und Geborgenheit ist ihnen verloren gegangen. Oft gehen sie „pessimistisch“ an neue Situation heran. Denn sie erwarten Gefahr.

Typisch ist auch, dass sie bestimmte Verhaltensmuster wiederholen: Vielleicht sind sie unruhiger, bellen viel oder laufen weg. Andere sind aggressiver. Eine weitere häufige Strategie ist die Passivität. Solche Hunde sind ruhiger, oder wollen sich gar nicht mehr bewegen.

Wenn Sie den Hunden helfen wollen, dann reicht es nicht aus, normales „Training gegen Angst“ (z.B. Desensibilisierung) durchzuführen. Folgende Aspekte müssen im Vordergrund stehen:

• Das Stress-System muss wieder ins Gleichgewicht kommen.
• Es ist wichtig, den Hunden das Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit wieder zu geben.
• Sie müssen spüren, dass sie handlungsfähig sind. Sie müssen immer wieder    
Selbstwirksamkeit erleben.

Es gibt Maßnahmen, um diese drei Bereiche gezielt zu fördern. Ganz wichtig ist außerdem: Sie müssen beim Umgang mit dem Hund und bei allen weiteren Trainingsmaßnahmen immer berücksichtigt werden!

Egal wie stark ein Hund traumatisiert ist: In den meisten Fällen ist Hilfe möglich.